Mit dem erfolgreichen Start zweier neuer Satelliten an Bord der Ariane-6-Rakete hat Europa einen großen Schritt zur Sicherung seines unabhängigen Zugangs zum Weltraum und zur Stärkung seines Galileo-Navigationssystems getan. Der Start, der am 17. Dezember von Kourou in Französisch-Guayana aus erfolgte, markiert einen Wendepunkt für die europäischen Raumfahrtkapazitäten.
Wiederbehauptung der europäischen Weltraumunabhängigkeit
Europa verließ sich jahrelang auf eine Mischung aus seinen eigenen Ariane-5-Raketen, russischen Sojus-Trägerraketen und neuerdings auch auf die Falcon 9 von SpaceX, um seine Galileo-Satelliten zu stationieren – die Alternative des Kontinents zum von den USA betriebenen Global Positioning System (GPS). Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 wurde der Zugang zu Sojus gesperrt, sodass Europa auf amerikanische Trägerraketen angewiesen war. Mit der einsatzbereiten Ariane 6 ist Europa nun in der Lage, diese Missionen unabhängig durchzuführen.
Galileo-Konstellationserweiterung
Die beiden neu gestarteten Satelliten (Galileo L14) werden sich der bestehenden Konstellation von 26 einsatzbereiten Raumfahrzeugen anschließen, die in einer Höhe von 14.429 Meilen (23.222 Kilometer) kreisen. Nach einem dreistündigen und 20-minütigen Bereitstellungsprozess werden die Satelliten drei Tage damit verbringen, ihre Solaranlagen zu entfalten und Kernsysteme zu testen. In den nächsten vier Monaten werden sie ihre endgültigen Orbitalpositionen einnehmen, bevor sie voll einsatzbereit sind.
Ariane 6: Eine zuverlässige Schwerlastlösung
Diese Mission war der fünfte erfolgreiche Start der Ariane 6, wobei das Programm im vergangenen Jahr eine zunehmende Zuverlässigkeit unter Beweis stellte. Die 1.610 Pfund (730 Kilogramm) schweren Galileo-Satelliten stellen eine entscheidende Nutzlast für die neue Rakete dar und beweisen ihre Leistungsfähigkeit für Schwerlasteinsätze. Die Ariane 5, die zuvor diese Missionen abwickelte, wurde 2023 ausgemustert.
Der erfolgreiche Einsatz von Galileo-Satelliten über Ariane 6 ist ein Zeichen für Europas neues Vertrauen in seine eigene Weltrauminfrastruktur und sein Engagement für die Aufrechterhaltung eines unabhängigen globalen Navigationssystems. Dieser Start erweitert nicht nur die Galileo-Konstellation, sondern sichert auch Europas strategische Position in der sich entwickelnden Weltraumlandschaft.





















