Eine vom Aussterben bedrohte Fischart, Moema claudiae, die einst als ausgestorben galt, wurde in Bolivien nach mehr als 20 Jahren ohne bestätigte Sichtungen wiederentdeckt. Diese Entdeckung bietet eine entscheidende zweite Chance für Naturschutzbemühungen und unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die fragilen Feuchtgebietsökosysteme, in denen sie überlebt, zu schützen.
Eine verschollen geglaubte Spezies
Moema claudiae, ein saisonaler Killifisch, wurde zuletzt zuverlässig in seinem ursprünglichen Lebensraum beobachtet, der inzwischen in landwirtschaftliche Nutzfläche umgewandelt wurde. Trotz umfangreicher Suchvorgänge wurden keine lebenden Individuen gefunden, was Wissenschaftler zu der Annahme veranlasste, dass die Art wahrscheinlich ausgestorben war. Die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) stufte ihn als vom Aussterben bedroht ein und befindet sich damit in der Endphase, bevor er in freier Wildbahn für ausgestorben erklärt wird.
Die unerwartete Wiederentdeckung
Eine kürzlich von den Forschern Heinz Arno Drawert und Thomas Otto Litz geleitete Expedition änderte diese Sichtweise. Sie lokalisierten eine überlebende Population in einem kleinen, provisorischen Teich in einem verbleibenden Waldstück, das von Bauernhöfen umgeben war. Dies war die erste bestätigte Sichtung seit über zwei Jahrzehnten, die es Wissenschaftlern erstmals ermöglichte, das Verhalten und die Naturgeschichte der Art zu dokumentieren.
Ein Biodiversitäts-Hotspot
Der wiederentdeckte Lebensraum ist nicht nur die Heimat von Moema claudiae, sondern beherbergt auch sechs weitere Arten saisonaler Killifische und ist damit die genetisch vielfältigste Ansammlung dieser Fische, die jemals weltweit dokumentiert wurde. Diese einzigartige Ökologie, in der der Amazonas-Regenwald auf die Savannen der Llanos de Moxos trifft, fördert eine außergewöhnliche Artenvielfalt. Dieses empfindliche Gleichgewicht ist jedoch durch die rasche Abholzung der Wälder und die Ausweitung der Landwirtschaft stark gefährdet.
Dringender Erhaltungsbedarf
Das Gebiet stellt heute die einzige bekannte Wildpopulation von Moema claudiae dar und ist ein kritischer globaler Hotspot für die saisonale Vielfalt der Killifische. Die Entdeckung unterstreicht die unmittelbare Notwendigkeit von Naturschutzmaßnahmen, einschließlich des Schutzes von Lebensräumen und nachhaltiger Landbewirtschaftungspraktiken.
Weitverbreiteter Verlust von Lebensräumen
In den letzten 25 Jahren sind in Bolivien fast 10 Millionen Hektar Wald verloren gegangen, darunter lebenswichtige Feuchtgebiete. Die Abholzung der Wälder hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen und gefährdet die Zukunft unzähliger einzigartiger Arten und Ökosysteme. Die Wiederentdeckung von Moema claudiae ist eine deutliche Erinnerung an die gefährdete Artenvielfalt und die dringende Notwendigkeit wirksamer Schutzmaßnahmen.
Das Überleben dieses seltenen Fisches hängt nun davon ab, dass schnell gehandelt wird, um seinen verbleibenden Lebensraum zu schützen und sicherzustellen, dass diese zweite Chance zur Erhaltung nicht ungenutzt bleibt





































































